Wer wegen Krankheit invalid wird, läuft Gefahr, in Geldnot zu geraten. Eine Erwerbsunfähigkeits-Rente kann dies verhindern. Je nach Versicherung lassen sich zehntausende Franken Prämien sparen.
Die Unfallversicherung ist in der Schweiz gut ausgebaut. Wer als Arbeitnehmer verunfallt und invalid wird, muss sich daher um seine finanzielle Zukunft keine Sorgen machen. Zusammen mit der staatlichen Invalidenversicherung (IV) fliesst bei einer 100-Prozent-Anstellung ein ausreichendes Ersatzeinkommen in der Höhe von 80 bis 90 Prozent des letzten Lohnes bis zum Tod.
Eine Invalidität infolge Krankheit ist aber acht- bis zehnmal häufiger als Invalidität aufgrund eines Unfalls. Wer wegen Krankheit nie wieder arbeitsfähig sein wird, kann bald einmal Finanzprobleme bekommen. Eine Erwerbsunfähigkeits-Rente – auch private Invalidenrente genannt – verhindert das. Diese Versicherung löst spätestens nach zwei Jahren – zusammen mit der Rente von IV und Pensionskasse – das Krankentaggeld ab und garantiert so einen langfristigen Lohnersatz.
K-Geld hat die Prämien für eine Erwerbsunfähigkeits-Rente verglichen – und zwar für einen Mann und eine Frau. Dies für eine konstante Rente von jährlich 55 000 Franken bis ins Pensionsalter (siehe Tabellen im PDF unten). Die für die Offerten angenommene Rente von jährlich 55 000 Franken ist eine angemessene jährliche Auszahlung für eine Person, die bisher im Jahr 100 000 Franken verdient. So hat sie im Invaliditätsfall keine Einkommenseinbusse.
Resultat des Prämienvergleichs: Die Rente mit einer Prämienzahldauer von 24 Jahren kostet für einen 39-jährigen Unternehmensberater aus Bern beim günstigsten Versicherer Zürich insgesamt 35 239 Franken. Würde der Mann die Rente beim teuersten Anbieter – der Allianz-Versicherung – abschliessen, müsste er hingegen 58 793 Franken zahlen. Das sind rund 23 600 Franken mehr. Auch eine 35-jährige Architektin würde bei einer Zahldauer von 27 Jahren bei der Zürich am günstigsten fahren. Die Differenz zum teuersten Anbieter Generali ist noch höher als bei den Offerten für den Unternehmensberater: Sie beträgt rund 36 700 Franken.
Checkliste: Nicht jeder muss sich versichern
Darauf sollten Sie achten, bevor Sie eine Erwerbsunfähigkeits-Versicherung abschliessen:
- Klären Sie ab, wie viel Geld Sie von der staatlichen Invalidenversicherung (IV) und Ihrer Pensionskasse bei Invalidität infolge Krankheit erhalten. Wer eine gut ausgebaute Pensionskasse hat, braucht unter Umständen keine private Erwerbsausfall-Versicherung.
- Mehrere Offerten einholen. Das gilt auch, wenn Sie ein Haus kaufen und die Bank Ihnen einen Vorschlag für eine Erwerbsunfähigkeits-Versicherung macht.
- Prüfen Sie, ob Sie bei Invalidität durch Unfall ausreichend versichert sind. Falls ja: Unfalldeckung bei der privaten Invalidenrente ausschliessen und so rund 10 Prozent Prämien sparen.
- Fragen Sie nach«Preferred Risk»-Tarifen, falls Sie gesund, Nichtraucher und nicht übergewichtig sind.
- Eine Invalidenrente lässt sich auch im Rahmen der steuerbegünstigten 3. Säule abschliessen. Das kann Steuern sparen.
- Viele Versicherungsvertreter wollen gemischte Lebensversicherungen verkaufen (Invalidenrente plus Sparprozess). Davon ist wegen der hohen Kosten und der mangelnden Flexibilität generell abzuraten.