Wer mit dem Kauf eines Neuwagens oder einer Occasion liebäugelt, sollte auch die Folgekosten berücksichtigen. Je nach Auto reissen sie ein ziemlich grosses Loch ins Portemonnaie.
Bei einem Autokauf sollte man nicht nur auf den Preis achten: Ein PW frisst nämlich 550 bis 1625 Franken – pro Monat! Diese Unterhaltskosten hat der Touring Club Schweiz (TCS) im Auftrag von K-Geld berechnet – und zwar für 60 aktuelle Autos in total sechs Kategorien (siehe Tabelle). Bereits ein Mittelklasse-Kombi geht mit monatlich 740 bis 1064 Franken beträchtlich ins Geld. Vergleichsweise am teuersten fährt man mit dem Audi A4 1.8 TFSI Avant: Pro Jahr gibt man für ihn rund 13 000 Franken aus. Das günstigste Modell ist hier der Skoda Octavia 1.2 TSI Active Combi. Er kostet pro Jahr fast 4000 Franken weniger (siehe Tabelle). Wer auf ein Sports Utility Vehicle (SUV) mit Allradantrieb und Diesel-Treibstoff setzt, gibt monatlich 800 bis 1100 Franken aus. Noch teurer wirds in der oberen Mittelklasse: Ein Benziner mit Automat kostet jeden Monat bis zu 1625 Franken. Sparfüchse setzen auf Minicars oder Kleinwagen: Ihr Unterhalt schlägt im Vergleich mit maximal 700 Franken pro Monat zu Buche. Bei Minicars und Kleinwagen rechnet man mit rund 45 bis 55 Rappen pro Kilometer, in der oberen Mittelklasse hingegen mit Fr. 0.80 bis 1.30.
Zwei Drittel der Autokosten sind fix
Die Ausgaben fürs Auto lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:
– Fixkosten: Sie fallen an, egal, ob das Auto in der Garage steht oder täglich gefahren wird. Rund zwei Drittel der gesamten Autokosten sind fix. Fast ein Drittel sind Amortisationskosten. Anders gesagt: Je höher der Neupreis, desto teurer der Unterhalt. Ebenfalls ins Geld gehen die Ausgaben für Garagenplatz und Parkhäuser sowie Versicherungsprämien.
– Variable Kosten: Sie hängen von der Häufigkeit des Autogebrauchs ab sowie vom Modell und der Marke. Sie lassen sich jedoch durch eine schonende Fahrweise und fachgerechte Pflege senken. Je mehr Kilometer man fährt, desto grösser sind Wert – verlust sowie Kosten für Treibstoff, Reparatur, Service und Pneus.
Variable Kosten: Ab Oberklasse wirds sehr teuer
Für Treibstoff, Reparatur- und Servicearbeiten muss man bei Oberklasselimousinen rund doppelt so viel rechnen wie bei Mittelklassewagen. Kostspielig sind zudem Geländewagen: Der Treibstoffverbrauch ist hoch, allfällige Reparaturen an der Allrad-Technologie sind teuer. Die Ermittlung der Kosten für einen Gebrauchtwagen ist kein Kinderspiel. TCS-Experte Sacha Achermann: «Sie sind von Fall zu Fall anders.» Versicherungsprämien zum Beispiel hängen unter anderem vom Alter des Besitzers und des Wagens ab, die Verkehrssteuern vom Wohnsitz. Im Normalfall gilt jedoch: Wer einen Gebrauchtwagen kauft, sollte die Nebenkosten anhand des Neupreises kalkulieren. Dem eventuell günstigen Ankaufspreis mit geringer Abschreibung stehen steigende Reparatur- und Servicekosten gegenüber. Wer sich mit Richtwerten begnügt, schaut bei Autokostencheck.de nach: Dort kann man für 23500 Automodelle die Unterhaltskosten berechnen lassen. Die Angaben sind zwar in Euro, geben aber auch Schweizer Käufern nützliche Hinweise. Auch der TCS bietet unter Servicekosten.tcs.ch mehrere Hilfen an. Die Datenbank mit den Servicekosten umfasst 2500 Fahrzeugmodelle. Eine Abfrage kostet 5 bis 10 Franken – je nach Detaillierungsgrad. Mit dem USB-Stick «TCS Kilometerkosten 2012» können Auto- und Motorradkosten individuell berechnet werden (für TCS-Mitglieder Fr. 19.–, für Nichtmitglieder 29.–).