K-Geld zeigt, mit welchen Zahlungsmitteln man im Ausland am günstigsten fährt – und bei welchen Kreditkarten hohe Gebühren drohen.
Caroline Mangold (45) aus Tenniken BL fragte K-Geld: «AufwelcheZahlungs mittel soll unsere Tochter während ihres Auslandaufenthalts setzen?» Der Grund für Mangolds Geldsorgen: Ihre 19-jährige Tochter Carina plant nächstes Jahr ein mehrmonatiges Praktikum in den USA. K-Geld hat die Kosten verschiedener Zahlungsmittel und deren Einsatzmöglichkeiten im Ausland verglichen. Resultat: Wer im Ausland Geld am Automaten bezieht und dann bar zahlt, besorgt sich am besten eine Postcard von Postfinance. Jeder Geldbezug kostet 4 Franken. Bei der Maestro-Karte sind diese Gebühren höher: Bei der UBS kostet ein Bezug 5 Franken, bei der CS Fr. 4.75 plus 0,25 Prozent des abgehobenen Betrags. Die Migros Bank schliesslich verlangt Fr. 5.20.
Kreditkarten: Teurer Bargeldbezug
Wer nicht Bargeld bezieht, sondern einen Einkauf tätigen will, ist mit der Postcard schlecht bedient: Mit ihr kann man im Ausland nicht zahlen. Für bargeldlose Einkäufe sind Kreditkarten daher die bessere Wahl. Wer aber auf die falsche Kreditkarte setzt, wird mit schlechten Wechselkursen und hohen Gebühren geschröpft. Preislich vorteilhaft ist die Cumulus-Kreditkarte der Migros ohne Jahresgebühr. Das zeigt ein Vergleich des «KTipp» bei Käufen im Ausland (Ausgabe 16/10). Doch gratis ist auch dieses Plastikgeld nicht: Für jeden Einkauf und Bargeldbezug verlangt die Migros einen Fremdwährungszuschlag – wie andere Anbieter auch. Bei den Kreditkarten von Migros und Coop beträgt der Zuschlag 1,5 Prozent – bei der Credit Suisse 2 Prozent. Horrend teuer wird es für Kreditkartenbesitzer, die Bargeld am Automaten beziehen: Bei Coop und Migros kommen dann weitere 3,75 Prozent Bezugsgebühr dazu – insgesamt kostet das den Kunden happige 5,25 Prozent. Beispiel: Bezieht man am Automaten 1000 US-Dollar, fallen rund Fr. 52.– Gebühren an. Das ist 13-mal so viel wie bei der Postcard. Die Maestro-Karte hat einen Vorteil: Mit ihr kann man sowohl Geld beziehen als auch einkaufen. Sie lässt sich weltweit einsetzen. Mit einer Maestro-Karte der UBS zum Beispiel zahlt man im Ausland eine Gebühr von 1 Prozent des Einkaufswerts, mindestens aber Fr. 1.50. Wer in den USA 1000 Dollar ausgibt, zahlt rund Fr. 10.– Spesen.
Alternative: Ein Bankkonto im Ausland eröffnen
Bei einem längeren Auslandaufenthalt ist es in vielen Ländern möglich, ein Bankkonto zu eröffnen. Dies hängt jedoch von den Gesetzen vor Ort ab. In Europa muss man in der Regel nur zu einer Bank gehen und Pass oder Identitätskarte vorlegen. Ähnlich einfach funktioniert das in den USA. Vereinzelt verlangen Banken zusätzlich aber eine Sozialversicherten-Nummer (Social Security Number, SSN). Klappt es mit einem Konto vor Ort, können Verwandte in der Heimat bei Bedarf Geld aufs Auslandkonto überweisen. Per Sepa-Zahlung geht das im EU-Raum sogar gebührenfrei, sofern man sein Konto bei der Postfinance oder der Zürcher Kantonalbank hat. Sepa (Single Euro Payments Area) steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, der 32 Staaten umfasst. Wichtig: Bei elektronischen Sepa-Überweisungen muss man immer die internationale Bankkontonummer IBAN sowie den Banken-Identifikations code (BIC) angeben. Gelegentlich fallen bei Sepa-Zahlungen sogenannte Gutschriftsgebühren bei Drittbanken an, wie mehrere K-Geld bekannte Fälle zeigen. Tipp für alle Auslandüberweisungen: Setzen Sie auf Zahlungen per Internet, so sparen Sie Kosten. Eine Überweisung mit Angabe von IBAN auf Papier kostet zum Beispiel bei der Raiffeisenbank Fr. 6.–, doppelt so viel wie bei einem Zahlungsauftrag via E-Banking. Fazit: Das einzig richtige Zahlungsmittel für Auslandaufenthalte gibt es nicht. Das eine Zahlungsmittel eignet sich besser für den Bargeldbezug, das andere für den Einkauf. Die Faustregel: Nutzen Sie im Ausland für Bargeldbezüge die Postcard oder die Maestro-Karte. Fürs Einkaufen in Geschäften ist die Kredit- oder die Maestro-Karte am besten.
Geldüberweisung am besten per E-Banking
Geld ins Ausland überweisen Sie am besten per E-Banking. Nur für den Notfall zu empfehlen ist der teure, dafür schnelle Bargeldtransfer der Western Union. Eine Überweisung von 1000 Franken in die USA kostet bei diesem Dienst nämlich 6,5 Prozent oder Fr. 65.– Gebühren.