10 000 Franken sparen ohne Komforteinbusse

geldsparen

Pro Jahr bis zu 10 000 Franken weniger ausgeben ohne Einbusse bei der Lebensqualität – das funktioniert. K-Geld fasst die wichtigsten Spartipps in den Bereichen Geldanlagen, Steuern, Versicherungen und Immobilien zusammen.

Familien wie Einzelpersonen können ihre vermeintlichen Budget-Fixkosten senken – und zwar spürbar. Voraussetzung dazu sind Kenntnisse über Steuerabzüge, Bereitschaft zum Wechsel von Versicherungen sowie Bankdienstleistungen und etwas Zeit, um verschiedene Angebote zu vergleichen.

Geld und Anlagen: Zu Anbietern mit tiefen Gebühren wechseln
Konto: Beim Zahlungsverkehr und Sparen sind die Höhe der Spesen und der Kontozins entscheidend. Ein Gebührenvergleich von Privatkonten (K-Geld 4/2012) zeigt: Bei den Grossbanken zahlt ein Kleinkunde auf seinem Privatkonto über 180 Franken Spesen im Jahr. Günstigere Banken wie Raiffeisen und Postfinance verlangen von Kleinkunden mit rund 60 Franken im Jahr deutlich weniger. Vor dem Wechsel zu einer neuen Bank sollte man den Zins und Kontoführungs- sowie Zahlungsverkehrsspesen prüfen. Zudem sollte man klären, ab welchem durchschnittlichen Saldo die Gebühren erlassen werden. Kunden mit einem Gesamtvermögen von über 7500 Franken fahren zum Beispiel bei der Postfinance günstiger. Bei der UBS werden Kontoführung und Zahlungsverkehr erst ab einem Vermögen von 10000 Franken und bei der Credit Suisse ab 15000 Franken günstiger. Sparpotenzial: 100 bis 200 Franken
Wertschriftendepot: Gebührenvergleiche von K-Geld zeigen: Universalbanken wie die Bank Coop, UBS und Credit Suisse sind für Kleinanleger deutlich teurer als reine Internet-Börsenhändler – etwa Swissquote, Keytrade oder Saxo Bank. Wer sein Wertschriftendepot zu einem günstigeren Finanzinstitut transferieren will, muss jedoch allfällige Zügelkosten bei der bisherigen Bank beachten. Sparpotenzial: Mehrere 1000 Franken
Geldanlage: Interessant sind börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds): Sie kosten rund zwei Drittel weniger Jahresgebühren als andere Aktienfonds. Bei 100 000 Franken Anlagevermögen macht das mindestens einen Tausender im Jahr aus. Trotzdem erreichen Indexaktien die bessere Rendite als der Grossteil der aktiv verwalteten Aktienfonds. Sparpotenzial: 1000 Franken

Steuern: Abzüge nicht vergessen – auch für Kinderbetreuung
Abzüge: Kosten für Weiterbildung, Krankheit, auswärtige Verpflegung sowie Schuldzinsen nicht vergessen. Die effektiven Ausgaben abzuziehen lohnt sich erst dann, wenn sie höher sind als die erlaubten Pauschalabzüge. Mitgliederbeiträge und Spenden an gemeinnützige Einrichtungen oder Parteien sind ebenfalls abzugsfähig. Für Kinderhütekosten gilt neu: Sind die Eltern erwerbstätig oder in Ausbildung, dürfen sie für das Jahr 2012 pauschal 10000 Franken vom steuerbaren Einkommen abziehen, sofern Auslagen in dieser Höhe angefallen sind. Das neue Gesetz gilt vorerst für die Bundessteuern. Ab 2013 gilt es in allen Kantonen und für die Betreuung von Kindern bis 14 Jahre. Wer in der Steuererklärung Kosten für eine Fremdbetreuung geltend machen will, muss diese mit Rechnungen und Quittungen belegen. Die Höhe des Abzugs für die Kinderbetreuung ist je nach Kanton unterschiedlich. Am kräftigsten schenken steuersenkende Massnahmen im Bereich der dritten Säule ein und bei freiwilligen Einkäufen in die Pensionskasse. Sparpotenzial: Mehrere 1000 Franken

Versicherungen und Krankenkasse: Prämien vergleichen
Einkommen versichern:
Grundsätzlich ist es wichtig, die grössten finanziellen Risiken zu versichern. Das betrifft in erster Linie Krankheit und Unfall sowie Todesfallund Erwerbsausfall-Risiko.
Vermögensverlust: Die grössten Risiken sollten ebenfalls abgedeckt sein: Haftpflichtzahlungen und zerstörter Hausrat. Die Prämien der verschiedenen Hausratversicherungen sind sehr unterschiedlich. Vergleiche zeigen: Ein 4-Personen- Haushalt kann mit einem günstigen Vertrag rund 200 Franken Prämien im Jahr sparen. Übrigens sind per Internet abgeschlossene Policen tendenziell günstiger. Für Familien mit Kindern macht zudem eine Zahnversicherung Sinn. Alle weiteren Versicherungen, zum Beispiel eine Rechtsschutzversicherung, können zwar nützlich sein, die versicherten Risiken sind aber eher klein. Grund: Das Risiko eines Rechtsstreits ist gering. Zudem schliessen die Versicherer häufige Risiken bzw. ganze Rechtsgebiete oft aus – unter anderen das Familien-, das Erb- und das Steuerrecht.
Krankenkasse: Mit einem Wechsel der Grundversicherung von einer teuren zu einer günstigeren Kasse kann man rasch 1000 Franken im Jahr sparen (siehe www.priminfo.ch). Wer die obligatorische Grundversicherung wechseln möchte, ist im Dezember/ Januar aber zu spät dran. Ein Versicherungswechsel per 1. Juli 2013 ist aber in bestimmten Fällen möglich: Wer über eine Grundversicherung mit ordentlicher Franchise von 300 Franken verfügt, kann seine Krankenversicherung auf den 30. Juni unter Einhaltung einer dreimonatigen Frist kündigen. Der Versicherer muss die Kündigung bis spätestens am 31. März erhalten haben. Achtung: Ein Versicherungswechsel in der Jahresmitte ist nicht möglich, wenn man eine Grundversicherung mit einer höheren Franchise hat – oder ein spezielles Modell, also Gesundheitsnetzwerk, HMO oder Hausarztmodell.
Zusatzversicherungen: Mit den sogenannten Flex-Modellen fährt man im Vergleich zu Privat- und Halbprivat-Versicherungen deutlich günstiger. Eine Flex-Krankenversicherung ermöglicht es, erst beim Spitaleintritt zu entscheiden, ob man ins Einzelzimmer, ins halbprivate Doppelzimmer oder in die allgemeine Abteilung will. Je nach Wahl müssen die Patienten einen Teil der Spitalkosten selber zahlen.  Um Prämien zu sparen, kann man auch den Selbstbehalt erhöhen. Kundenfreundliche Kassen lassen das auf den Anfang des folgenden Monats zu. Sparpotenzial birgt auch die Herabstufung von Privat auf Halbprivat. Auch das ist bei einigen Kassen jeden Monat möglich. Wichtig: Bevor Sie eine Zusatzversicherung kündigen, müssen Sie mit Ihrer Krankenkasse klären, ob und unter welchen Bedingungen Sie sich bei einer anderen Kasse versichern können – in der Regel verlangt die neue Kasse eine Gesundheitsprüfung.
Unfallversicherung: Angestellte können die Unfalldeckung bei der Krankenkassen-Grundversicherung streichen und so 5 bis 10 Prozent Prämie sparen. Voraussetzung: Sie arbeiten pro Woche mindestens 8 Stunden beim gleichen Arbeitgeber. Sparpotenzial Versicherungen: Mehr als 1000 Franken

Wohneigentum: Günstigere Zinsen mit der richtigen Hypothek
Hypotheken: Mit Libor-Hypotheken können Immobilienbesitzer bei der Hypothek viel Geld sparen. Aktuell liegen die jährlichen Zinskosten bei rund 1,1 Prozent. Zusätzliche Ausgaben können mit einer Rückzahlung der Hypothek reduziert werden. Sparpotenzial: Mehrere 1000 Franken

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